Informativ, kurzweilig und authentisch
6 Tipps für gelungene Bewertungen
Sie sind längst zu einer neuen Währung im Onlinehandel geworden. Unternehmen werben um sie mit Prämien, Gutscheinen oder Gewinnspielen. Für Kunden garantieren sie die Glaubwürdigkeit von Produkten, Dienstleistungen und Händlern: Bewertungen.
Der Rezensions-Hype im Internet ist in vollem Gang. Vergleichs- und Bewertungsportale sprießen wie Pilze aus dem Boden. Gleichzeitig blüht auch der illegale Handel mit Fake-Bewertungen. Agenturen bieten positive Beurteilungen zum Schnäppchenpreis an. Schätzungen gehen davon aus, dass ca. 30 Prozent aller Bewertungen im Internet gefälscht sind. Eine bedenkliche Entwicklung, wenn man sich vor Augen führt, wie wertvoll eine gute und ausdrucksstarke Bewertung für eine fundierte Kaufentscheidung sein kann.
Umso mehr braucht das Netz authentische, informative und lesenswerte Rezensionen. Wie euch diese gelingen, verrate ich euch im nachfolgenden Blog-Beitrag.
1. Erzählt mit Euren Bewertungen eine Geschichte!
Eine gute Bewertung gleicht einer kleinen Geschichte. Sie erzählt den Weg des Kunden von der Kaufüberlegung über den Erwerb des Produktes oder die Inanspruchnahme einer Dienstleistung bis hin zu den ersten Erfahrungen damit. Erzählt ihr eure persönliche „Kaufgeschichte“, gebt ihr eurer Bewertung eine authentische Note. Außerdem lässt sie euren Text spannender und unterhaltsamer wirken.
2. Gebt euren Bewertungen eine klare Struktur!
Ganz gleich ob ihr eine kurze oder lange Rezension verfassen möchtet: Sie sollte auf jeden Fall strukturiert angelegt sein. Ich kann euch dafür den nachfolgenden Aufbau empfehlen:
a. Die Überschrift
Leser*innen werden eher auf eure Bewertung aufmerksam, wenn diese eine ansprechende und aussagekräftige Überschrift trägt. Ein Tipp: Oft ist es einfacher, zunächst die Bewertung zu schreiben und sich anschließend eine passende Headline zu überlegen.
b. Die Vorüberlegungen
Beantwortet euren Leser*innen die folgenden Fragen:
- Wie ist eure Geschichte vor dem Kauf?
- Was hat euch zum Kauf bewogen?
- Warum habt ihr euch genau für dieses Produkt / diese Dienstleistung / diesen Shop entschieden?
c. Der Kauf (bei Bewertungen für Produkte):
Wie war die Kaufabwicklung? Ist bei der Lieferung allles glatt gelaufen? Wie durchdacht und umweltfreundlich war die Verpackung? Welcher Service wurde euch angeboten
d. Der erste Eindruck
Was waren eure Impressionen, als ihr das Produkt das erste Mal getestet, die Dienstleistung in Anspruch genommen oder einen Shop ausprobiert habt?
e. Die Beschreibung
Nun sollten die wesentlichen Merkmale des Produktes, der Dienstleistung oder des Shops kurz dargestellt werden. Dazu zählen bei Produkten grundlegende Angaben, wie Größe und Gewicht oder Lieferumfang. Stammblätter und Produktbeschreibungen können dafür eine gute Hilfestellung bieten.
f. Die Schritt-für-Schritt-Darstellung
Dieser Punkt bildet das Herzstück eurer Bewertung. Hier solltet ihr auf verschiedene Funktionen oder Merkmale eures Kaufgegenstands näher eingehen: Welchen optischen Eindruck habt ihr? Wie ist die Verarbeitung bzw. Qualität des Produktes bzw. wie gut ist der erhaltene Service? Wie zufrieden seid ihr mit den einzelnen Funktionen des Produktes oder den einzelnen Schritten der in Anspruch genommenen Dienstleistung?
g. Die „Langzeitstudie“
Für Leser eurer Bewertungen ist nicht nur euer erster Eindruck wichtig. Sie möchten wissen, ob ihr auch nach einigen Tagen oder Wochen noch zufrieden mit eurem Produkt, der Dienstleistung oder dem Shop seid. Gab es spätere Probleme, Defekte oder Reklamationen oder seid ihr immer noch begeistert von eurem Kauf?
h. Das Fazit
Am Ende der Darstellung solltet ihr in zwei bis drei Sätzen euer Gesamtfazit zu eurem Kauf darstellen, mit dem ihr die wichtigsten Aspekte eurer Bewertung kurz und prägnant auf den Punkt bringt.
i. Die Vor- und Nachteile
Mithilfe der Symbole „+“ und „-“ solltet ihr eine kleine Aufzählung der Vor- und Nachteile eures Kaufs erstellen.
j. Die Sterne
Bringt eure Zufriedenheit zum Abschluss kurz und prägnant auf den Punkt, in dem ihr angebt, wie viele Sterne (z. B. „3 von 5“) ihr für euren Kauf vergeben möchtet.
3. Verwendet eine natürliche Sprache!
Wenn ihr eine Bewertung verfasst, dann verwendet dafür eine möglichst natürliche Sprache. Ihr seid keine TÜV-Prüfer, sondern Kunden. Genau das verleiht Eurer Bewertung den notwendigen Charme. Ringt also nicht um Fachwörter und versucht euch nicht in einer überzogenen Sprache. Eine normale Schriftsprache reicht völlig aus.
Gute Köche können sogar einen Grünkohleintopf als Augenweide gestalten.
Ebenso sollten auch Texter*innen in der Lage sein, selbst Texte zum Umsatzsteuerrecht so zu „dekorieren“, dass der Appetit der Leserschaft steigt.
4. Fügt Fakten in eure Bewertungen ein!
Eure Bewertungen gewinnen an Informationsgehalt, wenn sie neben euren persönlichen Eindrücken auch eine große Portion objektiver Fakten enthält. Diese solltet ihr jedoch nicht im Block liefern, sondern an geeigneten Stellen in den Text einstreuen. Generell gilt: je konkreter, desto besser.
Beispiele für anschauliche Fakten in Bewertungen.
- „Ich musste nicht lange auf meinen Haarschnitt warten.“
–> besser: „Es dauerte nur 5 Minuten, dann war ich an der Reihe“. - „Das Geschäft hat viele Stockwerke.“
–> besser: „Mit Rolltreppen und Aufzügen gelangt man bequem in alle fünf Etagen.“ - „Der Akku hält nicht sehr lange.“
–> besser: „Nach nur 20 Minuten musste ich den Roboter neu aufladen.“
5. Denkt an Fakten, die für andere hilfreich sein könnten!
Besonders wertvoll wird eure Bewertung, wenn ihr auch Fakten einfügt, die für euch selbst zwar nicht unbedingt von Bedeutung sind, die jedoch für eure Leser von Interesse sein könnten. Einige Beispiele:
- Ist das Geschäft barrierefrei?
- Enthält das Produkt verschluckbare Kleinteile?
- Verfügt das Restaurant über Speisen für Vegetarier oder Veganer?
6. Macht aussagekräftige Fotos für eure Bewertungen!
Fotos sind das Sahnehäubchen auf eure Bewertungen. Durch Bilder werden eure Bewertungen ansprechend und authentisch. Leser können so leichter nachvollziehen, was ihr mit euren Bewertungen zum Ausdruck bringen wollt. Als Richtschnur sind 4 bis 5 aussagekräftige Bilder empfehlenswert.